Thermografie
Mehr als nur schöne Bilder...


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Thermografieanalysen – oder das Haus in einem anderen  Licht betrachten

Wenn Fachleute über den Wärmeverlust bei der Hüllfläche sprechen, dann werden in dem Zusammenhang meist noch die Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) der Konstruktionen bzw. die Wärmeleitfähigkeit (λ) der Baustoffe erwähnt. Hier fühlen sich Laien zu Recht überfordert und können sich das kaum vorstellen. Anders hingegen, wenn die nach außen geführte Wärme plötzlich sichtbar wird.

Mit Thermografieaufnahmen (Wärmebildern) wird mit einer speziellen Infrarot-Kamera die Wärmestrahlung an der Oberfläche der Fassade oder des Daches sichtbar gemacht. Dabei werden je nach verwendeter Farbpalette den gemessenen Temperaturen Farben zugeordnet.  Dabei gilt in der Regel je heller ein Farbton, desto wärmer die Strahlung. Doch Vorsicht ist geboten, denn die Farbverteilung wird meist den maximalen und minimalen Temperaturen der jeweiligen Aufnahme angepasst, so dass ein helles Rot bei der einen Aufnahme einer Temperatur von +5°C entsprechen kann und bei einer anderen Aufnahmen -1,6°C.

Daher muss bei jeder Aufnahme auf jeden Fall die Farbskala beigefügt werden oder im Bild implementiert sein.

Thermografieanalysen – Was beachtet werden sollte

Thermografieanalysen können generell bei allen Gebäuden durchgeführt werden. Dennoch sind folgende Vorraussetzung entscheidend für die spätere Qualität der Aufnahmen:

  1. Eine Temperaturdifferenz zwischen innen und außen von min. 15 Kelvin.
  2. Keine Störeinflüsse in der Umgebung (Sonne, starke Wärmequelle, etc.)
  3. freier Zugang zu allen Gebäudeseiten (Bäume, Sträucher, Hecken aber auch geschlossene Tore und Pforten sind störend)
  4. Es darf nicht schneien, regnen, nebelig sein oder zu starker Wind wehen
  5. Die zu thermografierende Fassade sollte trocken sein
  6. Die Temperaturen sollten unter 0°C sein
  7. Die Sonne sollte nicht scheinen, daher werden die Aufnahmen i.d.R. zwischen 23:00 und 6:00 Uhr durchgeführt
  8. Stark durch Sonneneinstrahlung erwärmte Flächen können falsch interpretiert werden
  9. Die Außenbeleuchtung sollte einige Zeit vor der Messung ausgeschaltet werden
  10. Normales Heizen der Räume reicht aus. Die Nachtabsenkung bzw. -abschaltung der Heizung hat keinen Einfluss auf die Qualität der Aufnahmen
  11. Hinterlüftete Fassaden (Verblendmauerwerk und Vorhangfassaden) sind in der Fläche immer kalt dargestellt und zeigen selten die tatsächlichen Wärmeverluste
  12. Spiegelnde Flächen, Blech- und Aluminiumverkleidungen oder polierter Edelstahl geben bei den Aufnahmen nicht die Oberflächentemperatur wieder, sondern zeigen mehr die reflektierten Temperaturen umliegender Wärmequellen.

Sollen Aussagen über die Fenster (Rahmen und Verglasung) gemacht werden, so sollten die Rollläden hochgezogen werden. In anderen Fällen können die Rollläden geschlossen bleiben. WICHTIG: Das Öffnen der Rollläden kurz vor der Aufnahme verfälscht die Messergebnisse.

Auswertung und Umfang einer Thermografieanalyse

Bei der Auswertung kommt es hauptsächlich auf die „richtige Deutung“ der erstellten Aufnahmen an. Eine persönliche Vorstellung des Berichtes ist dabei auf jeden Fall von Vorteil, da dadurch auch eventuell auftretende Fragen umgehend beantwortet werden können. Die alleinigen Aufnahmen von allen 4 Gebäudeseiten sind in der Regel nicht sehr aussagekräftig, so dass es erforderlich ist, die Schwachstellen nochmals separat in Detailaufnahmen darzustellen.  In einem Bericht sollten dann alle Aufnahmen mit einem Kommentar versehen sein in dem das Wärmebild bzw. die Schwachstelle beschrieben wird. Bei einem frei stehenden Einfamilienhaus kann so ein Bericht bis zu 20 Thermografieaufnahmen beinhalten.

Aus unserem Portfolio zum Thema Thermografie

  • Gebäudethermografie von innen und außen
  • Thermografie zur Überprüfung von Schaltanlagen
  • Thermografie in Verbindung mit Blower-Door
  • Vorbeugende Instandhaltung mittels Thermografie
  • Thermografieaktionen mit Kommunen und Energieversorgern